Ihr Einstieg in die nachhaltige Mobilitätsplanung

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Eine nachhaltige, integrierte und strategische Mobilitätsplanung ist komplex. Dafür gibt es Leitlinien und Erfahrungswissen, an denen Sie sich orientieren können. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht zum Einstieg und praktische Tipps für die ersten Schritte.
Nachhaltige Mobilität: Jetzt starten!
Eine zukunftsfähige und umweltfreundliche Mobilität in Städten erfordert sorgfältige Planung. Nachhaltige Mobilitätskonzepte bieten einen umfassenden Ansatz, der sich flexibel an die Gegebenheiten und Bedürfnisse jeder Kommune anpassen lässt. Trotz individueller Voraussetzungen können alle Städte von den Grundprinzipien und bewährten Methoden dieser Planungsvorgänge profitieren.
Ihre Basis für nachhaltige Mobilität
Ein nachhaltiger Mobilitätsplan ist ein hilfreiches Werkzeug, um die Mobilitätsanforderungen in Städten und Regionen ab 100.000 Einwohnenden besser zu bewältigen und die Lebensqualität zu erhöhen.
Obwohl der Plan auf standardisierten Grundsätzen basiert, passen Sie ihn an die örtlichen Gegebenheiten an. Die Planung gliedert sich in vier Phasen. Der erste Schritt besteht darin, Arbeitsstrukturen einzurichten, der Letzte in der Auswertung aller umgesetzten Maßnahmen. Ausführliche Informationen zu allen Phasen und Schritten finden Sie im Bereich „Loslegen“.
Bereiten Sie bei Bedarf die Zusammenarbeit mit externer Unterstützung vor. Für größere Aufgabenstellungen sollten Sie frühzeitig Ausschreibungen planen.
Wie gelingt der Einstieg in die nachhaltige Mobilitätsplanung?
Ziel der ersten Phase ist es, eine gemeinsame Grundlage für die Planung zu schaffen, die auf verlässlichen Daten und Informationen basiert. Erstellen Sie dafür eine umfassende Übersicht zur aktuellen Mobilitätssituation Ihrer Kommune.
Diese Auswertungen helfen, die Mobilität in Ihrer Stadt besser zu verstehen und Veränderungsbedarf zu erkennen. Auf dieser Wissensgrundlage können Sie messbare Ziele für die nachhaltige, städtische Mobilität festlegen. Außerdem lässt sich der Bedarf an zusätzlicher Unterstützung durch externe Fachleute abschätzen.
Tipp
Erstellen Sie auf Basis der der gesammelten Daten eine SWOT-Analyse, um die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken Ihrer aktuellen Mobilitätssituation einzuschätzen. Die Ergebnisse dienen Ihnen darüber hinaus als wichtige Argumentationsgrundlage für die Entscheidungsfindung im weiteren Prozess.
Gemeinsam planen und gestalten
Ihre nachhaltige Mobilitätsplanung lebt von der Beteiligung. Machen Sie daraus ein Gemeinschaftsprojekt, indem Sie relevante Interessengruppen und die interessierte Öffentlichkeit möglichst umfassend einbinden. Die breite Beteiligung schafft gesellschaftliche und politische Akzeptanz für die notwendigen Veränderungen.
Wie beginnen Sie mit der Planung?
Ein nachhaltiger, städtischer Mobilitätsplan ersetzt keine bestehenden Planungen oder Projekte, sondern baut auf diesen auf. Nutzen Sie bereits getroffene Entscheidungen, positive Entwicklungen und vorhandene Ideen als Grundlage für den Planungsprozess.
Unterstützung finden Sie auf verschiedenen Wegen:
Netzwerkarbeit
Tauschen Sie sich über das Nationale Kompetenznetzwerk für nachhaltige Mobilität (NaKoMo) mit Verantwortlichen aus anderen Städten aus. So profitieren Sie von deren Erfahrungen und Lösungen.
Selbsteinschätzung
Nutzen Sie Online-Tool, um den Stand der Mobilitätsplanung in Ihrer Kommune zu bewerten und mögliche Verbesserungspotenziale zu ermitteln.
Beratungsangebote
Einige Bundesländer bieten spezielle Anlaufstellen an, die bei der internen Organisation und Prozessgestaltung beraten.
Praxisbeispiele
Lassen Sie sich von Planungen anderer Städte inspirieren, wie zum Beispiel den Mobilitätsansätzen der Stadt Stuttgart, die ihre Erfahrungen öffentlich zugänglich gemacht hat.
So entsteht ein nachhaltiger Mobilitätsplan
Quelle: Eigene Darstellung basierend auf Rupprecht Consult 2019, S. 32, Leitlinien für nachhaltige Urbane Mobilitätspläne (SUMP) Zweite Ausgabe (2019)
Die vier Phasen des nachhaltigen, städtischen Mobilitätsplans bieten Ihnen im Prozessverlauf Orientierung, bleiben jedoch flexibel in der Ausgestaltung. Jede Phase beginnt und endet mit einem Meilenstein. Diese markieren entweder eine Entscheidung oder sind notwendig, um zur nächsten Phase überzugehen. Ein begleitender Bewertungsprozess ermöglicht Anpassungen, falls erforderlich.