Zuverlässigkeit des Lkw-Verkehrs auf Netzabschnitten von Autobahnen – ZULANA
Problemstellung
Lkw sind auf Bundesautobahnen häufig stärker von Fahrzeitverlusten betroffen als Pkw. In der Verkehrsplanung – etwa bei Netzgestaltung, Bemessung von Verkehrsanlagen oder Bundesverkehrswegeplanung – spielt die Zuverlässigkeit bislang kaum eine Rolle, da geeignete empirische und prognostische Methoden fehlen. Ziel des Projekts war daher die Analyse und Ursachenforschung der Fahrtzeitzuverlässigkeit im Lkw-Verkehr auf Bundesautobahnen. Grundlage waren Navigationsdaten des ADAC, die mit Verkehrsmengen-, Baustellen-, Unfall- und Wetterdaten zusammengeführt und ausgewertet wurden.
Ergebnisse und Wirkungen
Im Projekt wurde ein Open Source verfügbares Lkw-Fahrtzeitmodell entwickelt, das als Grundlage zur Bewertung der Fahrtzeitzuverlässigkeit von Strecken und Netzabschnitten im Zielnetz der Bundesfernstraßen dient. Da für alle Werktage Fahrtzeiten ermittelt wurden, lässt sich die Zuverlässigkeit in unterschiedlichen zeitlichen Aggregaten bewerten. Das so entstandene Monitoringkonzept kann kurz- und mittelfristig nicht nur auf Floating-Car-Daten (FCD) angewendet, sondern auch auf andere Datengrundlagen – etwa Lkw-Mautdaten – übertragen werden. Damit schafft das Projekt die Voraussetzungen für ein automatisiertes Monitoringsystem im Lkw-Verkehr. Darüber hinaus eröffnen sich wirtschaftliche und ökologische Potenziale: Ein besseres Verständnis der Zuverlässigkeit und ihrer Störfaktoren ermöglicht eine gezieltere Steuerung von Transportprozessen, was Leerfahrten und Wartezeiten reduzieren kann.
| Projektkoordinator | Bergische Universität Wuppertal FKZ: 19F1166A |
| Projektvolumen | 178.415 € (davon 100 % Förderquote durch BMV) |
| Projektlaufzeit | 09/2023 – 06/2025 |
| Ansprechpartner | Bergische Universität Wuppertal Lehr- und Forschungsgebiet Güterverkehrsplanung und Transportlogistik Marian Schlott Tel.: +49 202 439-4335 E-Mail: schlott@uni-wuppertal.de |